Tränen
verlassen
das Nest
„Auge“
nie.
Pinsel
sterben
in ihrer Ecke
den
Dursttod
und
am Abend
beginnen
die Tränen
heimlichstill
der Flugängste
müde
zu sein.
Autor: Martin W. Zaglmaier
HEIMKEHR
Seht! Wie hier ein tauber Tänzer schläft
in der großen Stadt der Einsamkeit.
Seht! Sein ganzer armer Körper trägt
wohl ein dunkelbuntes Wundenkleid.
Keine Lippen werden rot, wie Rosen,
jeder Kuss wird bitt‘rer als die Mandeln
und man sieht, wie sich die Gesichtslosen
einfach zu Maskenträgern wandeln.
Seht! Der Kirche hartes Holz zersägt
unser träger Tischler Tutmirleid.
Seht! Wie hier der stumme Sänger schläft
in der großen Stadt der Einsamkeit.
ABENDGEBET
Ein Drama
zeugt
ein anderes
Drama
und
das Dramakind
kommt
bereits
schwanger
auf die Welt.
Es gebiert
dramatisch
Dramen
um Dramen.
Amen!
SINGSANG
Der Beste
von uns
hält uns
zum
Besten
und ein
Baby
schläft,
wie ein
Stein
ein
Stein,
wie ein
Baby
und selbst
der Beste
von uns
hat nichts
Besseres
zu tun.
HEIRATSSCHWINDLER
Auf
der
Promenade
bröckelt
die Panade
von Fritzls
Schnitzel
auf Hellas
Teller.
Die Ersten
und Letzten
fressen
indessen
in ihren
Flitterwochen
Zitterrochen
mit
Hansjochen.
FRIEDENSSEHNSUCHT
Soldaten stehen stramm und steif
und in den Herzen toben Brände.
Die Menschen werden niemals reif
und reichen Menschen aus der Fremde
die warmen Hände.
Die Muskeln werden wirklich härter,
als Knochen in dem schweren Leib.
Zu all dem ganzen Seelenärger
gesellt sich noch das lange Leid
der schlimmen Zeit.