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BALLADE VOM STURZ DES 
PHAETONS

 
 
1
 
„Oh, Du darfst nicht unsre Erde
und den Himmel niederbrennen!
Lass ja meine tollen Pferde
nur nicht ungezügelt rennen!
Du musst Macht und Sagen haben!
Sie sind gnadenlos und schnell!
Du fährst fort mit meinem Wagen
Und um Dich wird’s plötzlich hell!“
 
Doch der Mann vergaß Gefahren,
nachdem er den Rat vernommen
und er wollte endlich fahren
und gar nicht mehr zurückkommen.
Oh, er wollte nichts mehr hören!
Drum stieg er in Helios‘ Wagen.
Helios durfte nicht mehr stören
und dem Mann noch Lebwohl sagen.
 
2
 
Phaeton sah die kleine Erde!
Nichts war klar genug zu sehen!
Und die schnellen Heliospferde
Wollten ihn nicht recht verstehen!
Im endlosen Himmelsraum
Stürzte unser Mann vom Wagen,
und dem weißen Wolkenschaum,
von den Pferden stets getragen.
 
Was für Chaos! Was für Schande!
Viele Menschen waren tot.
Diese Erde brannte, brannte
und der Himmel war glutrot.
Überall war Schmerz und Leid!
Heiße Flammen! Heiße Tränen!
Unser Mann hat lang geweint
und wird Helios nun verstehen.

Martin W. Zaglmaier

Jahrgang 1995 | im Juni 1995 in Halle an der Saale geboren | ab 2012 als Mitarbeiter in einer Galerie für Bildende Kunst Mitteldeutschlands tätig | vom Nov. 2015 bis Okt. 2016 das Fernstudium "Lyrisches Schreiben" bei "Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte" (BdG) absolviert