Tag, versink‘ in kühles Schweigen.
Tag, versink‘ in schwarzer Tusche.
Dass die Abendstunden gleichen
einer immer kalten Dusche.
Gedichte, Balladen und Bilder
Tag, versink‘ in kühles Schweigen.
Tag, versink‘ in schwarzer Tusche.
Dass die Abendstunden gleichen
einer immer kalten Dusche.
ANAGRAMMGEDICHT
Omas Azaleengarten ist dein. Hab Haus,
das in seiner Baumhoehle tanzt. Sag „A“.
Nie „Nie“. Hohles Auge. Basen: Damastzart.
Was in diesem Leben passiert,
geht im ganzen Trubel unter.
Unter einer Menschenwalze,
werd’ ich flacher als die Flunder.
Was in diesem Leben passiert,
passiert stets im Augenwinkel.
In der wilden Menschenflut,
werde ich zur stillen Insel.
ANAGRAMMGEDICHT
Mildmattes Fernlicht. Meine Donner
flirten mit Traenen. Dem Sichelmond
flattern seitdem drinnen Co-Himmel
fort. Schnell entrinnt dem Imam dein
Land „Mitleid“. Trennt fromm Chinesen.
Kennst Du das? – Man bleibt vollkommen müde.
So, als ob man nie geschlafen hat.
Kennst Du das? – Man schmaust und schlemmt und schlingt
und ist niemals lang und wirklich satt.
Kennst du das? – Man feiert seine Ideen
und die Blätter bleiben weiß. Wie Schnee.
Oder brüllt, nach hundert „Weh!“ und „Ach!“,
tausend „Nein!“ und „Nö!“ und „Ne!“.
Es geht ein Mann durch Stadt und Land
und öffnet Hetze Tür und Tor,
reicht jedem Hinz und Kunz die Hand,
leiht jedem Kunz und Hinz sein Ohr
und kommt sich dabei mächtig vor.
Denkt dieser „feine“ Lebemann,
er braucht bloß seine Lippen spitzen
und alle Menschen fangen an,
als hätt‘ kein einzig’ Mensch Gewissen,
den „feinen“ Lebemann zu küssen?