– TEUFELSKREIS –

Also ich habe mir heute meine Bilder angesehen und meine Gedichte und Geschichten durchgelesen. Ich bin einerseits froh, dass ich so gute und produktive Phasen habe, in denen ich viel schreibe und male, und das ich vor allem etwas gefunden habe, was mir Spaß macht… aber auch das ist irgendwie nicht einhundertprozentig befriedigend. 

Man kann es eben mit niemandem richtig teilen. Wenn ich jemanden ein Bild zeige oder ein Gedicht vorlese, stehe ich natürlich so da, als würde ich von ihm gelobt werden wollen. Das ist eine peinliche Situation. Es ist ein Missverständnis. Da ich mich nur einmal mit jemandem über das unterhalten möchte, was mich interessiert.

Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man täglich weiter eine Stadt mit all ihren Häusern und Straßen aufbauen, in der aber am Ende kein Mensch wohnen will. Es fühlt sich oft sinnlos an. Man macht aber immer weiter und weiter und das Warum würde einen nur beim Weitermachen blockieren. 

In solchen Momenten denkt man, dass man einfach spazieren gehen und seinen Kopf frei kriegen muss. Das hilft aber auch nicht. 

Schlimmstenfalls hat man beim Spaziergang nur neue Ideen. 

Martin W. Zaglmaier

Jahrgang 1995 | im Juni 1995 in Halle an der Saale geboren | ab 2012 als Mitarbeiter in einer Galerie für Bildende Kunst Mitteldeutschlands tätig | vom Nov. 2015 bis Okt. 2016 das Fernstudium "Lyrisches Schreiben" bei "Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte" (BdG) absolviert