SONNTAG-MORGEN 16. Januar 202130. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Sonne schaut wohl um die Ecke und Schatzi kaut, wie eine Schnecke, Zwiebäcke. Mein Magen bleibt, wie Schädel, leer und Schatzi weint und fragt sich sehr: Wie lang ist‘s her?
GEGENWART 16. Januar 202130. Juni 2022Martin W. Zaglmaier In stillen Stuben hockt ein armer Träumer allein und ehrt ein jedes Wort und träumt vom fernen Ort im fernen Dämmerschein. Das Haus ist seine Welt und Draußen ist so wahr, wie das ein bisschen Geld vom hohen Himmel fällt und alles wäre wunderbar. In stillen Stuben sitzt ein armer Mensch allein und Wahrheit bleibt ein Witz und ein Gedanke Blitz und stilles Wasser Wein.
DEZEMBERNACHT 18. Dezember 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Der Sterne Strahlen sind fast ein Raster und Jahreszahlen erscheinen blass und blasser. Des Äthers Schwärze entsteigt den Seelen, will Licht der Kerze und Lieb‘ und Hass für ewig stehlen.
MORGENZWEIFEL 12. Dezember 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Nehmt mir die ganzen Farben weg! Sonst mal‘ ich unermüdlich weiter. Nehmt Spiegeleier und den Speck! Sonst werd‘ ich immer breiter. Nehmt mir die ganzen dummen Sorgen! Ich brauch‘ sie wirklich niemals mehr. Macht mir nicht schon am frühen Morgen das liederliche Leben schwer!
KAMINGEDANKEN 10. Dezember 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Auf allen Heiden stehen die kargen Bäume und wilde Winde wehen und hindern das Fortgehen und Träumen großer Träume. Auf allen Heiden laufen die müden Tiere und alte Männer rauchen und alte Männer saufen wohl viele, viele Biere.
ELEGIE VII 5. Dezember 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Das Dasein drängt die Sehnsucht fort und alles denkt: „Welch dunkler Ort!“ „Welch schwarze Welt! Wer hier was tut, verlässt sein Geld und Hab und Gut!“ Im Herzen brennt ein böses Wort und Sehnsucht drängt das Dasein fort.