Der graue Tag
weicht
der grauen Nacht
und meine Glieder
zittern,
wie an einem Morgen,
an dem ich im Bett
mich recke
und strecke.
Graue Gedanken
weichen
den grauen Gedanken
und die Schrift wird
von Seite zu Seite
kleiner
als die Ameisenstraße
auf einem kahlen
Küstenfelsen.
Lethargie
LETHARGIE
So
lang.
So lang
lecken
der
Wolkenhunde
raue
Zungen
Berg
und Tal
nass
und feucht.
Auge
und Herz
werden
schwer.
So
schwer.
ALLTAGSLIED
Wir waschen
unsere Köpfe
und Wäsche,
und tun wir
nur einen Schritt
vor die Haustür,
fühlen wir uns
so dreckig
wie nie.
Wir waschen
unsere Köpfe
und Wäsche
und wir sind
dem Müdesein
müde.
SOMMER-LETHARGIE
Der Goldsonne
hundert Strahlen
greifen
tentakelgleich
nach den Gefühlen
und Gedanken
der Menschen
und zwischen Hütten
und Palästen
ächzt
die Welt.
LETHARGIE VII
Ich würde gern’ verstehen,
was ich nicht recht versteh‘!
Doch werden Ach und Weh
an Türes Schwelle drehen,
wie blauer Tränensee!
Ich würde gern‘ begreifen,
was ich nicht recht begreife!
Was ich nur tu‘ und treibe,
mir rückt des Kopfes Schweigen
wohl Tag für Tag zu Leibe!
LETHARGIE VI
Ach!
Klagen
und Zweifel
der Anderen
hindern mich
am frohen Tun
und frohen Sein.
Ach!
Ewig lauert
die Lethargie,
raubtiergleich,
im Dickicht!