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ERWACHEN I




Die Wiese an den Wegen
ist wie gewasch’nes Haar!
Wie glänzt es nach dem Regen
auf Erden sonderbar!


Wie glänzen Gräser nur
und Blätter uns’rer Bäume!
Wie schön sind grüne Flur
und uns’re bunten Träume!


Die Welt ist farbenfroh
und strahlt in neuem Glanz!
Ich hör‘ ein Vogelecho
und seh‘ der Bäume Tanz!


An uns’rem Weg die Wiese
ist wie gewasch’nes Haar!
In mir erwacht die Liebe!
Das Herz rast sonderbar!

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FLUGTRAUM
Wenn man nur die Flügel hätt’, 
könnt’ man fliegen, wenn man will.
Dann liegt man nicht mehr im Bett
und verträumt sein Leben still.
Wär‘ man niemals menschlich klein,
wäre mild der Frühlingswind
und man würde lachen, schrei’n,
wie ein kleines Erdenkind.
Wär’ ich eines Tag’s befreit
von des Träumers süßen Qualen,
würd’, als eine Wunderschönheit,
unser Leben golden strahlen.
Niemals würd’ ich Traum beklagen.
Niemals läge ich im Bett.
Weil ich an den milden Tagen
endlich Vogelflügel hätt’.